Freitag, 4. November 2016
Eine Parallelwelt neben uns
Wer glaubt, dass New York die Hauptstadt des Fortschritts, der Moderne, des Neuen ist, wird nach dieser Lektüre den Hippie-Stadteil Williamsburg in Brooklyn mit anderen Augen sehen.



Deborah Feldman schrieb über ihr Leben in einer ultraorthodoxen jüdischen Gemeinde zunächst ein Blog und später ein Buch, das mittlerweile auch auf Deutsch erschienen ist.

Mitten in Brooklyn lebt eine große Community (geschätzt 50-100.000) der Satmar-Juden in einer faszinierenden, abgeschotteten Welt, die kein Fremder betreten kann. Die Anhänger der sehr konservativen, beinahe fundamentalistischen Glaubensrichtung sprechen Jiddisch (weil Englisch keine "saubere" Sprache ist), lesen keine englischen Bücher/Zeitungen, es herrscht eine strikte Geschlechtertrennung, Ehen werden arrangiert, und das Sexualleben ist einem komplexen System von Regeln unterworfen.


Quelle: Simon&Schuster-Verlag, simonandschuster.com

Die Kinder werden auf Jiddisch in den Privatschulen der Satmar-Community unterrichtet, natürlich Mädchen und Jungs getrennt. Ein Kind kommt auch ohne Englischkenntnisse innerhalb der Community aus, so dass Englischunterricht auf das notwendige Minimum von wenigen Stunden pro Woche beschränkt bleibt. Damit findet auch eine gewisse Zensur statt, weil Kinder nur Bücher lesen können, die auf Jiddisch übersetzt wurden. Zudem werden die Lehrbücher in der Schule tatsächlich zensiert, in dem Wörter wie z.B. "Universität" aus den Büchern in der Mädchenschule gestrichen werden. Bildung und Frauen scheinen sich in dieser Welt nicht gut zu vertragen: für Aufregung sorgte vor kurzem ein Statement der Satmar-Rabbiner, die vor den desaströsen Folgen der Bildung für junge Frauen warnten. Wer unterrichtet also in den Schulen, wenn ein College-Besuch ein no-go ist? Als Lehrerinnen für die jüngeren fungieren häufig Mädchen, die gerade die Schule mit 18 abgeschlossen haben, die älteren werden von wenigen Satmar-Jüdinnen unterrichtet, die auf ein College durften. So verhindert man, dass Mädchen Kontakt mit - Gott bewahre! - einer unabhängigen Akademikerin aufnehmen, die sie nur auf gefährliche Gedanken bringen könnte.

Deborah Feldmann hatte das Glück, ein sehr aufgewecktes Mädchen zu sein, das sich quasi selbst Englisch beibringen konnte; die restliche Emanzipation war den heimlichen Besuchen in der Bibliothek zu verdanken.

Sie gibt in ihrem Buch teilweise sehr intime Details ihres orthodoxen Lebens preis. Durch die strikte Trennung der Geschlechter entstehen kuriose und manchmal gefährliche Situationen, weil das Wissen um den eigenen Körper bei jungen Menschen bei Null liegt und Sex ein großes Tabu ist. Trotzdem wird man den Gedanken nicht los, dass sich das Leben der Community um Sex dreht. Die meisten Mädchen wissen nicht mal, dass sie eine Vagina haben, werden aber von den Lehrerinnen verdächtigt, etwas "böses" (d.h. sexuelles) getan zu haben, weil sie auf einem Sommercamp einen Nachmittag schwänzen. Die Jungs onanieren so häufig gemeinsam, dass sie irgendwann wenig Reiz an Frauen verspüren. Frauen sollen keusch sein und ihre Haare verstecken, in dem sie a) ein hässliches Tuch (sehr fromm), b) eine Perücke aus künstlichen Haaren (mäßig fromm) oder c) eine Perücke aus echten Haaren (fast schon gefallene Frau) tragen. Die Sexualität wird in das Unausgesprochene verbannt, ist aber dadurch viel präsenter als wir es aus unserem offenen, freizügigen Miteinander kennen.

Ohne das Ende verraten zu wollen... Ein sehr gutes Buch über Frauenunterdrückung, die mitten in New York niemand merkt - mehr noch: unter dem Deckmantel religiöser Toleranz wird diese gestattet.


Quelle: fancymag.com

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Der #Aufschrei kommt von einer unerwarteten Seite


So wie es aussieht, könnte ich glatt der CDU beitreten. Wer hätte das gedacht, nachdem ich mich monatelang über das Betreuungsgeld und die "Wir sind kein Einwanderungsland"-Sprüche geärgert habe!

Das Interview nachzulesen gibt es hier.

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Mittwoch, 2. November 2016
Liebe Feministinnen, was ist mit Euch los?!
Ich weiß: Es ist nicht leicht, im 21. Jahrhundert Feministin zu sein, besonders in Deutschland.

Der Minirock stört niemanden mehr, Vergewaltigung in der Ehe ist strafbar, Frauen können sich scheiden lassen, wählen gehen, arbeiten, Kinder bekommen, sich die Brüste vergrößern oder verkleinern lassen, sich oben ohne sonnen, eine Kirche leiten oder Bundeskanzlerin werden. Weit und breit keine richtige Diskrminierung.

Das lässt Euch, den heutigen Kämpferinnen um Frauenrechte, zugegebenermaßen wenig Entfaltungsmöglichkeiten.

Oder etwa doch?

  • Über 3000 Mädchen werden jährlich in Deutschland zwangsverheiratet, bei einer wahrscheinlich deutlich höher liegenden Dunkelziffer. Nahezu alle sind muslimischen Glaubens.

  • Jeder dritte Araber in Neukölln hat mehr als eine Frau.

  • Frauen türkischer Herkunft sind etwa doppelt so häufig (fast jede dritte!) von Gewalt durch den aktuellen Partner betroffen wie Frauen deutscher Herkunft.

  • Muslimische Mädchen begehen doppelt so häufig Selbstmord wie ihre deutschstämmigen Altersgenossinen.


  • Man könnte also meinen, es gibt noch was zu tun!


    Und was macht ihr, liebe selbst ernannte Feministinnen?

    Ihr beschäftigt Euch immer noch mit dem ewigen Feind: dem alten weißen Mann. Mit den Herrenwitzen, die verboten gehören. Mit sexistischer Werbung, von der ich meinte, sie sei sowieso längst verschwunden. Ihr solidarisiert Euch mit einem TV-Sternchen, dessen Prozess ein Hohn für alle echten Vergewaltigungsopfer war. Und als Tausend Männer aus muslimischen Ländern in einer beispiellosen, direkt aus den Großstädten Nahen Ostens importierten Gewaltorgie Hunderte Frauen begrapschen, seid ihr die ersten, uns daran zu erinnern, dass deutsche Männer auch nicht ganz unschuldig sind, und besonders nicht zum Oktoberfest, und natürlich muss jede sexuelle Gewalt #ausnahmslos bekämpft werden!

    Ich muss es einfach mal direkt fragen... Seid ihr komplett verrückt geworden? Habt ihr Euch so intensiv mit der strukturellen Gewalt durch ein vergessenes Binnen-I beschäftigt, dass ihr nicht mehr seht, wenn Frauenrechte wirklich in Gefahr sind und Euch brauchen?

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    Montag, 31. Oktober 2016
    Neues aus der Welt der Kinderehe
    Diesmal geht es nicht um die Task force gegen Kinderehen, die - zumindest bis zum Sturm der Entrüstung in den Medien - ernsthaft überlegte, Kinderehen dann zuzulassen, wenn sie dem Wohl des Kindes dienen. Schließlich haben die Kinder auch Recht auf die Familiengründung und ein bisschen Spaß im Leben.

    So wie das niedliche Pärchen aus Ägypten, Omar (12) und Gharam (11), das sich anscheinend so sehr liebt, dass es Omars Vater überzeugte, der Verlobung zuzustimmen. Ein toller Tag für die Kinderrechte!

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    Sonntag, 30. Oktober 2016
    Verhütung statt Enwicklungshilfe?
    Der medizinische Standard in Mexiko hängt davon ab, wie viel Geld man bereit ist auszugeben. Es gibt drei Arten von Krankenhäusern: die privaten, die einen amerikanischen Standard anbieten (durch die Nähe zu den USA ist es sowieso üblich, für ein paar Monate während der Facharztausbildung in den Staaten zu hospitieren, und das Ausbildungssystem hat gewisse Ähnlichkeiten mit dem amerikanischen), die normalen Krankenhäuser für versicherte Arbeitnehmer/Angestellte und schließlich die Kliniken für Patienten ohne Versicherung, die theoretisch eine Bezahlung für die Leistungen, wie z.B. Geburtsbetreuung erwarten, faktisch aber werden die meisten davon befreit, weil sie zu arm sind.

    Es gibt einige Unterschiede, die einem Gynäkologen aus Europa sofort auffallen werden. Zum einen verwendet man bei der erschwerten Geburt eher die Zange, die in Deutschland nur noch selten gewählt wird, als die Saugglocke, die mexikanischen Geburtshelfern wiederum häufig nicht bekannt ist. Die Geburten finden in einem Saal statt, der einem Operationssaal ähnelt, und nicht dem deutschen, kuscheligen Kreissaal mit gedämmtem Licht und sanfter Musik. Die Hebammen gibt es in den Großstädten kaum, ihre Funktion übernehmen Medizinstudenten, für die ein mehrmonatiges Praktikum in der Geburtshilfe Pflicht ist und die meistens während des Studiums 200-300 Geburten leiten. Aber das was einen europäischen Arzt im ersten Moment sprachlos macht ist die in den Krankenhäusern für nicht versicherte Patienten weitverbreitete Praxis, sofort nach der Geburt eine Verhütungsspirale einzulegen. In Deutschland undenkbar! Vor allem aus praktischen Gründen, da die Gefahr recht hoch ist, dass sich die kleine Spirale (ca. 2 cm) kurz nach der Geburt verabschiedet - durch den Muttermund kam schließlich dreißig Minuten zuvor ein drei Kilo schweres Baby durch, wie soll da die Spirale nicht rausfallen? Zweitens, die Infektionsgefahr ist im Wochenbett erhöht, und die Spirale ist ein Fremdkörper, der dieses Risiko zusätzlich erhöhen kann. Und drittens: wer soll die Spirale nach 5 Jahren entfernen? Eine Frau, deren Kontakt mit dem Gesundheitssystem auf die Geburten beschränkt ist, wird sich einen Besuch beim Arzt kaum leisten können. Ich vermute, dass manchen Frauen gar nicht bewusst ist, dass eine Spirale nach der Geburt gelegt wurde. Die Ärzte sind verpflichtet, die Patientin darüber aufzuklären, und sie bestätigt mit ihrer Unterschrift - oder Fingerabdruck wenn sie nicht schreiben kann - dass sie einverstanden ist, aber wer merkt sich solche Kleinigkeiten in der postpartalen Aufregung? Dazu kommen noch die "Indianerinnen" (Nativos), die kein Spanisch sprechen, sondern Mixteca oder einen der zahlreichen einheimischen Dialekte, die wiederum niemand aus der Ärzteschaft spricht.

    Hauptsache aber: Spirale drin, das Krankenhaus fällt aus der Statistik nicht raus. Zu meinen Zeiten waren wir verpflichtet, 90% der Gebärenden mit einer Spirale zu versorgen.

    Zunächst fand ich dieses Vorgehen absurd und medizinisch schwachsinnig. Dann hat in meinem Dienst eine 14-jährige ihr zweites Baby bekommen, und am nächsten Tag eine 31-jährige ihr achtes - sie sah wie 51 aus. Heute halte ich es für einen der vernünftigsten Ansätze im Kampf gegen Armut. Vor drei Wochen hatte ich die Gelegenheit, den Vortrag von Sabaratnam Arulkumaran während des deutschen Gynäkologenkongresses zu hören. Prof. Arulkumaran ist ehemaliger Vorsitzender der International Federation of Gynecology and Obstetrics (FIGO) und setzt sich für Frauengesundheit ein. Der Fokus seiner Rede war nicht die milliardenschwere Entwicklungshilfe für den Bau hochmoderner Krankenhäuser, sondern etwas viel banaleres und billigeres: Verhütung.

    In Afrika leben heute, je nach Schätzung, zwischen 1,1 und 1,3 Milliarden Menschen. Vor 50 Jahren waren es nur 320 Millionen, im Jahr 2040 soll die 2-Milliarden-Marke geknackt werden. Die arabische Welt wuchs in der Zeit von 92 auf 392 Millionen, Pakistans Einwohnerzahl hat sich vervierfacht. Zum Vergleich: in Europa leben heute 740 Millionen Menschen, 1965 waren es 635 Millionen. Eine Afrikanerin bekommt im Laufe ihres Lebens im Schnitt 4,7 Kinder, in manchen Regionen wie Niger, Chad, Somalia und Mali sogar zwischen sechs und acht. Bis auf Afghanistan und Osttimor liegen die 25 Länder mit höchster Fertilität in Afrika.

    2010 lebten über 40% der Menschen in Subsahara-Afrika in extremer Armut. Diese ist definitiert als ein Einkommen von unter 1,25 Dollar pro Tag. Gleichzeitig floss in den letzten 60 Jahren über eine Trillion Dollar in Form von Entwicklungshilfe nach Afrika.

    Gibt es weniger Armut in Afrika?

    Nein.
    Nach der Schätzung des
    Africa Poverty Report, leben heute mehr Afrikaner in Armut als vor 20 Jahren (die optimistische Schätzung geht von > 330 Millionen in 2012 und 280 Millionen in 1990).

    Die großzügig geforderte Entwicklungshilfe trägt häufig dazu bei, dass
    korrupte Machtinhaber ihre Macht behalten und nötige Reformen nicht durchgesetzt werden. Ein Teil der Entwicklungshilfe verlässt die reichen Länder gar nicht, sondern wird in Form von Flüchtlingshilfe vor Ort ausgegeben, was aufgrund der Preisunterschiede deutlich weniger Menschen hilft als es beispielsweise in Afrika tun könnte. Ohne das großartige Engagement der Helfer und die guten Intentionen der Spender in Frage stellen zu wollen, bezeichnen manche Experten die üppigen Geldtransfers im Rahmen der Entwicklungshilfe als "dead aid". Die in Zambia geborene Ökonomin Dambisa Moyo ist wahrscheinlich deren bekannteste Kritikerin.



    Was kann man also tun? Der Fokus müsste aus meiner Sicht auf der Begrenzung der Bevölkerungsexpolsion liegen. Geschätzte 53% der Frauen in Subsahara-Afrika haben keinen Zugang zu Verhütung oder können sich diese nicht leisten. Dabei kostet eine Kupferspirale 2 Dollar und die Kosten des Einsetzens belaufen sich auf ca. 4-6 Dollar. Erstaunlicherweise bleiben die meisten Spiralen dort, wo sie bleiben sollen (das habe ich selbst mit Erstaunen festgestellt). Es ist die kostengünstigste Form der Verhütung, wirkt bis zu 10 Jahren und ist komplett reversibel. Im Rahmen des PPIUD-Projekts werden Regierungen der Entwicklungsländer ermutigt, diese Form der Verhütung den Frauen zu ermöglichen.

    Ich würde hier eine sehr gewagte Vermutung riskieren, dass es im Kampf gegen die Weltarmut mehr gebracht hätte ein Drittel der Entwicklungshilfe der letzten 30 Jahre in die Verhütung zu investieren, als das etablierte, auf Geldtransfers basierte und irrsinnig teure System, das wir heute haben.

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    Freitag, 28. Oktober 2016
    Integrationskurse für Deutsche?
    Heute ein spannender Text auf Die Welt:



    Professorin Annette Treibel fordert mehr Integrationsleistung von den Einheimischen. Zitat: "Es gehe nicht an, dass sogar in Deutschland geborene und aufgewachsene Menschen mit Migrationshintergrund immer noch gefragt würden, wo sie eigentlich herkämen oder warum sie trotz ihres anderen Aussehens so gut Deutsch sprechen könnten." Das Leitbild einer Einwanderungsgesellschaft solle die Leitkultur ersetzen.

    Ich halte es für einen völlig falschen Ansatz. Wenn wir nicht mal definieren können (oder wollen), was das Deutschsein bedeutet, und lieber unsere Kultur und Art des Lebens durch ein schwammiges "Leitbild der Einwanderungsgesellschaft" ersetzen, sollen wir uns nicht wundern, dass uns gerade die Zugewanderten als Menschen ohne eigene Kultur häufig sehen. Denn wie viel wert ist unsere Kultur, wenn wir sie nicht verteidigen?

    Gerade für Menschen aus muslimisch geprägten, meistens autoritären Ländern ist ein nichts anderes als Zeichen der Schwäche.

    Einiges in dieser Hinsicht erklärte mir mein Sohn, der in zwei Kulturen aufgewachsen ist (Deutsch/Polnisch) und - wie wahrscheinlich mittlerweile jeder in seiner Generation - viele Freunde hat, deren Eltern oder Großeltern aus verschiedenen Ländern nach Deutschland kamen. Im letzten Urlaub lernten wir ein paar Jungs kennen, mit denen er sich dort angefreundet hat. Ich fragte, woher sie kamen, und die Antworten überraschten mich: "Ich bin Albaner, Ich bin Kurde, Ich bin Libanese...". Alle sprachen perfekt Deutsch, so dass ich nochmal nachhakte. Was stellte sich heraus? Die ganze Truppe war in Deutschland geboren, mehr noch - zum Teil waren sogar die Eltern der Jungs in Deutschland geboren. Und der Libanese war noch nie in Libanon.

    Warum sehen sie sich nicht als Deutsche, fragte ich später. Weil Deutsche in ihren Augen schwach sind, weil sie Loser sind, erklärte mir Andy. Er wird ohne Bedenken akzeptiert, weil er schliesslich auch ein "Migrant" ist. Wie schrecklich ist das, dachte ich. Die Jungs haben keine Heimat - die neue nicht, weil sie sie ablehnen, und die alte nicht, weil sie dort auch nicht mehr hingehören, und sie häufig nur aus den Erzählungen der Eltern kennen. Uns geht eine ganze Generation verloren, weil wir sie für das "Deutschsein" nicht begeistern können.

    Dann fiel mir ein, dass Andy einige tschetschenische und ukraninische Freunde in Polen hat. Wie sieht es dort aus? Lehnen sie auch die polnische Kultur ab? Nein, sagte er. Sie wollen Polen sein. Der Patriotismus, der manchmal an Nationalismus grenzt, dieser unheilbare Stolz, den ich manchmal selbst belächelt habe, das Singen der Hymne mit ernster Miene und aus voller Kehle - all das integriert diese Menschen besser als Tausend Integrationskurse. Sie sehen darin eine Stärke und keine Schwäche.

    Ist das das Rezept für eine gelungene Integration? Stolz zu sagen: "Ich freue mich, Deutsch zu sein"? Vielleicht ist es zumindest ein guter Anfang.

    Quelle: https://www.welt.de/politik/deutschland/article159104452/Soziologin-fordert-Integrationskurse-auch-fuer-Deutsche.html

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    Donnerstag, 27. Oktober 2016
    Mehr Mitspracherecht für Drogendealer!
    Gestern erreichte mich eine merkwürdige Meldung:

    Da die Null-Toleranz-Strategie gegen die Drogenverkäufer im Görlitzer Park in Berlin scheiterte, wird nun ein neues Konzept ausprobiert. Der Stadtrat Panhoff (Grüne) schlägt vor, auch die Dealer ins Boot zu holen, um gemeinsam den Park attraktiver und sicherer zu gestalten.
    (Die Welt, https://www.welt.de/politik/deutschland/article159077030/Nun-soll-die-sanfte-Tour-den-Goerlitzer-Park-retten.html)

    Jeder, der mal im "Görli" unterwegs war, muss zumindest ein bisschen schmunzeln. Es ist das Epizentrum der lokalen Drogenszene und nach Aufbruch der Dunkelheit traut sich kein halbwegs normaler und ruhiger Mensch alleine rein.

    Ich schlage eine gemeinsame Task force vor, in der die unterschiedlichen Gruppen der Parknutzer abwechselnd der Vorsitz übernehmen würden: Familien mit Kindern, Rentner, Drogendealer... Denn es ist nur die halbe Wahrheit, dass die Dealer die Kinder abschrecken! Auch die Kinder schrecken die potentielle Kundschaft ab. So viel Rücksicht muss sein!

    Es gibt noch eine weitere Idee, die im Artikel erwähnt wurde:
    "Des Weiteren sollen die Dealer von Sozialarbeitern betreut und nach Möglichkeit aus der Drogenszene herausgebracht werden. Die (Sozialarbeiter) sind der Auffassung, dass den jungen Männern im Park durchaus geholfen werden kann. Zum Beispiel durch das Aufzeigen von Alternativen mittels spezifischer Rechtsberatungen zum Thema Asyl, Aufenthaltsrecht und Integrationshilfe."
    Ernsthaft? Die Drogendealer bekommen jetzt einen Anwalt für Asylrecht zur Seite gestellt, damit sie möglichst länger und auf unsere Kosten im Land bleiben? Fantastisch.

    Außerdem würde ich gerne wissen, wie die Null-Toleranz-Strategie á la Berlin aussah. Wie viele Bewährungsstrafen wurden erteilt und wie viele Anti-Gewalt-Trainings angeordnet?

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    Dienstag, 25. Oktober 2016
    Falsche Seiten "geliked"? Willkommen in der DDR!
    Nach dem katastrophalen Wahlergebnis in Mecklenburg-Vorpommern ein weiterer Schlag für die lokale CDU. Der Kandidat für den Justizministerposten, Sascha Ott, wird doch kein Minister. Warum? Er habe einige AfD-Seiten sowie AfD-nahe Seiten "geliked". Die Kanzlerin war höchstpersönlich in die Entscheidung involviert.

    Ich bekomme Gänsehaut... Das erinnert mich an die kommunistischen Zeiten. Damals konnte man den Studien- oder Arbeitsplatz (oder manschmal gar die Freiheit) für den Besitz eines falschen Buchs verlieren. Ich dachte diese Zeiten sind vorbei.

    Großes Lob an den Beinahe-Minister für seine Haltung nach dem Rückzug seiner Nominierung:

    "Schließlich sagte Ott, er habe sich an ein Verhör mit der Stasi erinnert, dass diese mit ihm Anfang der achtziger Jahre geführt habe weil er eine Brieffreundin in Bayern gehabt habe. Damals habe er sich dafür entschuldigen müssen. "Das muss ich heute nicht, das werde ich auch nicht. Wie ich hier stehe, bin ich nicht bereit, mich in einen Käfig politischer Korrektheiten gefangen zu halten", sagte er." (Süddeutsche Zeitung)

    Was würde denn passieren, wenn die AfD bei der nächsten Bundestagswahl auf Platz 1 landen würde? Würde die Kanzlerin den Ausnahmezustand ausrufen?

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    Montag, 24. Oktober 2016
    Helfen Menschenrechtler den Menschen?
    Die Frage mag befremdlich klingen, ist aber durchaus berechtigt. Mittlerweile entwickelte sich um beinahe jede Form der Diskriminierung oder Benachteiligung eine gewaltige Industrie, die aus Aktivisten, Meinungsmachern und Medien besteht.

    Ob diese nur das Wohl der benachteiligten Gruppe vor Augen haben, bezweifle ich.

    Ein aktuelles Beispiel ist die Arbeit der Aktivisten verschiedener Hilfsorganisationen im Dschungel von Calais. Dass die meisten dort lebenden Menschen illegale Migranten sind, ist jedem klar, der ein bisschen Verstand hat. Würde es sich um Flüchtlinge mit berechtigtem Asylanspruch handeln, hätten sie schon längst einen Asylantrag gestellt, anstatt unter schrecklichen Bedingungen zu vegetieren und immer wieder ihr Leben zu riskieren beim Versuch Richtung Dover zu gelangen. Kurz gesagt: es handelt sich um Menschen, die aller Wahrscheinlichkeit nach abgeschoben werden sollten (wenn man geltende Gesetze anwenden will - wer diese grundsätzlich in Frage stellt, wird vielleicht eine andere Meinung haben). Und was tun die "Menschenrechtsaktivisten"? Mischen sich unter Migranten, animieren sie zur Gewalt gegen die Polizei und geben ihnen Hoffnungen, die mit der Realität wenig zu tun haben. Ist das menschenfreundlich?

    Anderes Beispiel: Ich habe in einem der letzten Beiträge über die Problematik der Importbräute geschrieben. Es gibt überraschend einfache Ansätze, die Anzahl der Importbräute/-bräutigame zu reduzieren. Dazu gehört beispielsweise das 2002 in Dänemark eingeführte Mindestalter von 24 Jahren bei Familiennachzug.

    Welche Auswirkungen hat eine solche Einschränkung? Die Importbräute sind größtenteils sehr junge, ungebildete Frauen, die wenig Chance auf eine Integration auf dem Arbeitsmarkt haben. In der Regel bleiben sie nach der Ankunft in Europa zu Hause, bedienen ihre Schwiegereltern und kümmern sich um den Nachwuchs. Da sie häufig eher Mädchen als Frauen sind, können sie sich schwer gegen den Ehemann oder seine Eltern durchsetzen. Auch der Ehemann hat es nicht leicht: ein in Europa geborener und sozialisierter junger Mann hat plötzlich an seiner Seite eine Frau, die unselbstständig und ganz von ihm abhängig ist. Vielleicht hatte er schon eine "einheimische" Freundin, mit der er gerne zusammen bleiben würde? Wie soll er das aber mit 18 Jahren seiner Familie erklären und notfalls auch durchsetzen? Das dürfte mit 24 deutlich einfacher sein. Zudem wäre eine Verheiratung mit einer Frau aus dem Herkunftsland wesentlich weniger attraktiv, wenn diese schon 24 wäre. Wer weiß, ob sich eine Mitte-Zwanzigerin alles gefallen lassen würde!

    Meine Meinung zum Thema Mindestalter ist klar: Ich halte es für eine vernünftige und wichtige Maßnahme, die zur Integration beiträgt und im Kampf gegen Zwangsehen sehr sinnvoll ist.

    In Deutschland war die rechtliche Situation lange entspannt. Der Familiennachzug war meistens ab 16 möglich. Im Jahr 2007 kam erst der Vorschlag, das Alter auf 21 zu erhöhen. Leider fiel der Kompromiss enttäuschend aus: beschlossen wurde die Erhöhung auf 18. Wer hat am lautesten gegen den Gesetzentwurf protestiert? Na klar, Menschenrechtler und dazu die linke Politik, allen voran die SPD.

    Manchmal wundere ich mich, wie naiv diese Menschen sind. Wer kommt denn zu uns im Rahmen der Familienzusammenführung, ihrer Ansicht nach? Etwa türkische Medizinstudentinnen, die einen Deutschen im Urlaub kennenlernten und sich bis über beide Ohren verliebt haben?

    Hier zum Nachlesen:

    - http://www.taz.de/!456731/

    - https://en.m.wikipedia.org/wiki/24-year_rule

    - https://www.perlentaucher.de/essay/freiheit-ist-nicht-huerriyet.html

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    Sonntag, 23. Oktober 2016
    Ärztliche Aufklärung in Abu Dhabi
    Ein befreundeter Narkosearzt kam vor einigen Jahren auf die Idee, ins Ausland auszuwandern.

    Er erzählte mir vor kurzem, welche Länder auf seiner Liste potentieller Ziele standen und was letztendlich ausschlaggebend war. Unter anderem hat er sich in einem großen Krankenhaus der Maximalversorgung in Abu Dhabi als Leiter der Intensivstation/Wachstation beworben. Die Klinik machte zunächst einen sehr guten Eindruck und auch der finanzielle Aspekt war verlockend.

    Am zweiten Tag seiner Reise stellte er fest, dass die Stationen für Frauen und Männer voneinander komplett getrennt sind und zum Teil in unterschiedlichen Gebäuden liegen. Da es aber abzusehen war, dass er in der leitenden Position auch mit den Gegebenheiten des Frauen-Hospitals vetraut sein sollte, begleitete er die Ärzte zu einem Patientengespräch. Es ging um die Planung einer Myomentfernung (Myome sind gutartige Geschwülste der Gebärmutter, die manchmal Schmerzen machen). Die Patientin, eine Witwe, kam in Begleitung ihres 8-jährigen Sohns. Der Ablauf der Operation und die eventuellen Komplikationen wurden ausführlich erklärt, zu großer Freude des deutschen Narkosearztes ("so weit alles tiptop und nach den Regeln der Kunst", dachte er).

    Wie groß war seine Überraschung, als sich ergeben hat, dass der Sohn der Operation zustimmen sollte, nicht die Frau...

    Heute lebt der Narkosearzt in Holland.

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    Montag, 17. Oktober 2016
    Was ist eine Importbraut?
    Ich sah vor Jahren eine Reportage über die Demonstrationen nach der Veröffentlichung des Buchs von Thilo Sarrazin "Deutschland schafft sich ab". Abgesehen davon, dass offensichtlich Hunderte Menschen gerne an Demos gegen ein Buch teilnehmen, dass sie nicht gelesen haben (was ich allerdings wegen der Hippie-Stimmung der bunten Demos durchaus nachvollziehen kann), wurde eine große Anzahl von unterschiedlichen Transparenten produziert.

    Auf einem konnte man lesen: "Was ist eine Importbraut?".

    Damals wusste ich selbst nicht wirklich, was damit gemeint ist, und habe angefangen darüber zu lesen.

    Die Definition ist einfach: eine Importbraut ist eine meistens junge/sehr junge und nicht gut gebildete Frau aus dem Herkunftsland des Bräutigams, die nach der Hochzeit zu ihrem Mann nach Deutschland zieht. Das Phänomen ist geradezu endemisch für die muslimische Community; eine kleine Minderheit bilden Frauen aus dem fernen Osten (Vietnam, Thailand), die einen deutschen Partner z.B. online kennenlernen. Ich werde aber über die türkischen/arabischen Importbräute sprechen. Natürlich gibt es auch ein männliches Pendant dazu, nämlich einen Importbräutigam, der beispielsweise aus der Türkei anreist und ein hier geborenes Mädchen türkischer Herkunft heiratet.

    Üblicherweise kennen sich die beiden Partnern wenig. Manchmal gibt es vorher ein Treffen, manchmal handelt es sich um eine entfernte Cousine, mit der man schon früher während der Sommerferien in Anatolien spielte, manchmal wird die ganze Angelegenheit von den Familien so arrangiert, dass sich das Paar erst am Hochzeitstag kennenlernt.

    Für die Integration ist dieses Phänomen von immenser Bedeutung. Normalerweise stellt man sich die typische Dynamik einer Einwandererfamilie so vor: Eine Generation zieht aus ihrem Herkunftsland in ein neues Land, baut dort eine Existenz auf und bekommt Kinder. Diese zweite Generation wächst zweisprachig auf, wird in ihrer neuen Heimat sozialisiert, hat Freunde aus beiden Kulturkreisen. Wenn diese Kinder erwachsen sind, finden sie häufig einen einheimischen Partner, und so entsteht die dritte Generation, die mit dem ursprünglichen Herkunftsland weniger verbindet als die zweite. Die Menschen gehören von Generation zu Generation kulturell immer mehr zur neuen und weniger zur alten Kultur. Das ist ein ganz normaler Prozess, den jeder beobachten kann, der polnische, italienische oder russische Freunde hat. Ich will damit nicht sagen, dass eine vollständige Assimilation in den ersten drei Generationen erfolgen muss oder wünschenswert ist - es ist ein natürlicher Prozess, den ich ohne Wertung beschreibe.

    Kommen Importbräute ins Spiel, wird es komplizierter. Die türkischen/arabischen Mädchen kommen nach Deutschland und landen hier häufig in einer Parallelgesellschaft, die bestens funktioniert. Es gibt einen türkischen/arabischen Arzt, Anwalt, Bäcker... Kontakte zu Deutschen gibt es kaum. Da diese jungen Frauen im Rahmen der Familienzusammenführung nach Deutschland kommen (ich spreche nicht von Flüchtlingen!), müssen sie weder am Deutsch- noch an einem Integrationskurs teilnehmen. Häufig wissen sie nicht mal, welche Rechte sie haben und dass sie auch nach einer Scheidung in Deutschland bleiben dürften. Ihre Hauptaufgabe wird die Versorgung des Ehemanns und der Schwiegereltern. Sie bekommen früh ein Kind und - da sie nicht arbeiten - meistens gleich ein zweites und ein drittes. Die Integration dieser dritten Generation fängt wieder bei Null an. Da in den muslimischen Kulturen die Mutter die meiste Erziehungsarbeit leistet, und der Vater arbeiten geht, sprechen viele dieser Kinder bei der Einschulung kein Deutsch. Hilfe bei den Hausaufgaben? Fehlanzeige. Wie soll die beste und liebevollste Mutter der Welt ihren Kindern dabei helfen, wenn sie selbst keine Bildung genossen hat? Alles, was der Staat in den Ehemann/Vater investiert hat (Schule, Ausbildung), wird in diesem Fall nicht oder nur begrenzt an die nachfolgende Generation weitergegeben.

    Als ich über die Importbräute gelesen habe, dachte ich sofort an meine Patientinnen, die häufig seit 20-30 Jahren in Deutschland leben, und weiterhin kein Deutsch sprechen. Ihre Söhne sprechen zwar perfekt Deutsch, aber was bringt es, wenn für sie möglicherweise auch schon eine Cousine im anatolischen Dorf als künftige Ehefrau ausgesucht wurde? Es fängt also wieder von vorne an...

    Dabei war das Thema näher als ich dachte! Letzte Woche unterhielt ich mich mit einer unserer Arzthelferinnen. Yasmin ist eine intelligente, ambitionierte junge Frau mit unglaublich langen Wimpern (sie sind echt!) und schönem schwarzem Haar. Sie kleidet sich sehr westlich und unterscheidet sich nicht von ihren deutschen Kolleginnen - außer dass sie alle, selbstverständlich auch ich, um die Wimpern beneiden. Wie überrascht ich war, als sie mir erzählte, dass ihre Mutter eine klassische Importbraut war! Der Begriff war auch ihr bekannt.

    Yasmins Vater ist in Deutschland als Sohn von Gastarbeitern geboren. Seine ältere Schwester wollte Ingenieurin werden und hat nach dem Abitur das Studium begonnen, bevor in der Familie beschlossen wurde, dass sie einen entfernten Verwandten in der Türkei heiraten und dort leben wird (eine Art "Exportbraut", sozusagen). So wie Yasmin mir das schilderte, war ihre Tante anfangs mit ihrem Ehemann - den sie auch ein bisschen vor der Heirat kannte - sehr glücklich. Leider war eine Fortsetzung des Studiums im kleinen Dorf nicht möglich, so dass Yasmins Tante mit ihrem Ehemann, der keine Ausbildung hat, heute auf dem Feld arbeitet und ihr deutsches Leben ein bisschen vermisst.

    Kurz nach der Hochzeit, als Yasmins Tante noch auf Wolke sieben schwebte, lernte sie eine nette junge Nachbarin in ihrem kleinen Dorf kennen. Es wurde schnell gehandelt, die Nachbarin wurde dem Bruder während den Ferien vorgestellt und - zack! - diesmal wurde eine Braut nicht in die Türkei exportiert, sondern nach Deutschland geholt. Ja, ihr dürft raten - das war Yasmins Mutter, die heute sehr wenig Deutsch spricht und manchmal unser Team mit orientalischen Leckereien bekocht. Yasmin selbst hat bis zur Einschulung kein Deutsch gesprochen und hat hinter sich eine recht typische türkische Bildungskarriere mit Hauptschule, Umschulung, Realschule und Ausbildung. Yasmin sagt, dass das Phänomen Importbraut auch in ihrer Generation keine Seltenheit ist; sie selbst habe aber mit den frisch aus der Türkei angereisten Frauen wenig gemeinsame Themen, so dass es meistens bei den sporadischen Treffen bei Familienevents bleibt.

    Und mich wird ein Gedanke nicht los: wenn diese junge, ehrgeizige Frau mit sechs schon perfekt Deutsch gesprochen hätte, wäre sie heute Ärztin?

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    Geschichten aus dem Flüchtlingsheim Part II
    Hier kommt eine kleine Geschichte, die so absurd und auf eine eigenartige Weise lustig ist, dass ich mich kaum ärgern kann.

    Ein afghanisches Ehepaar mit einem kleinen Kind ist nach einer strapaziösen Reise in Deutschland angekommen und hat Asyl erhalten. Das ganze zog sich wie üblich mehrere Monate, und in dieser Zeit ist die Frau schwanger geworden. Das zweite Kind kam gesund zur Welt. Das einzige Problem war, dass der Ehemann Verdacht schöpfte, dass er nicht der Vater ist. Es warf seiner Frau Untreue vor und verstieß sie, so dass sie mit den beiden Kindern ein anderes Zimmer in der Einrichtung bekommen musste.

    Und jetzt kommt das Interessante...

    Er ging die ganze Zeit davon aus, dass seine Frau jetzt nach Afghanistan abgeschoben wird.

    Er dachte ernsthaft, dass der Aufenthaltstitel seiner Frau ausschließlich auf der Ehe und seiner Anwesenheit im Lande beruht!



    Am Ende der Geschichte fragte ich Thomas, ob der Verdacht begründet war. Er meinte ja, die Frau habe es wohl auch eingeräumt.



    Na dann, alles halb so wild!

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