Montag, 10. Juli 2017
Ein unerwünschtes Wort: Verantwortung
Wie wäre es, wenn die Politik mal die Verantwortung für ihre Entscheidungen übernehmen würde? Nachdem Innenminister Jäger nach zwei Riesenpannen (Stichwort Silvesternacht in Köln und Anis Amri) im Amt geblieben ist, habe ich mich gefragt, wann - wenn überhaupt - die persönliche Verantwortung eines Politikers beginnt. Ich würde behaupten, dass ein Direktor, Manager, Chefarzt nach einem vergleichbaren Skandal entlassen worden wäre oder seinen Posten selbst abgegeben hätte.

Gestern hat der Hamburger Bürgermeister Scholz deutlich gemacht, dass ein Rücktritt für ihn nicht in Frage kommt. Dass es zu Rücktritten nach drei Tagen sinnlosen Vandalismus, kriegsähnlicher Bilder und massiver Gewalt gegen die Polizisten und Bürger kommen soll, entspricht meiner Vorstellung von "Verantwortung übernehmen". Soll der Polizeipräsident gehen? Die Polizei hat im Vorfeld mehrfach gewarnt, dass es zu solchen Gewaltorgien kommen kann.

Die Bilder von brennenden Autos im "Tor zur Welt" kann man nun zwischen Peking und Timbuktu bewundern und der Bürgermeister sitzt weiter im Amt und fühlt sich keinesfalls persönlich verantwortlich.


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