Mittwoch, 16. November 2016
Gender

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:o)

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Es muss natürlich "Der RichterInnenbund" heißen. Deshalb ist das 2. Bild falsch.

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Hihi. Es sei denn es sitzen nur Maenner dort :o) Das finde ich ein bisschen problematisch: wenn RichterInnenbund die Standard-Schreibweise ist, bedeutet Richterbund automatisch, dass keine Frau beteiligt war?
Ich finde dieses deutsche "Innen" sehr faszinierend. Vielleicht weil ich Auslaenderin bin und Deutsch zwar in der Schule hatte, aber es ist natuerlich nicht meine Muttersprache.

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ich habe in diesem kontext einen sehr interessanten essay gelesen,erinnere mich nicht mehr genau,aber es wurde darauf hingewiesen dass formulierungen wie 'terroristinnen und terroristen' praktisch nicht vorkommen....aus sicht einer frau kann es aber nur vorteilhaft sein,oder?!!!!

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Hallo Anneke! Ich habe ueber Terroristinnen und Terroristen sehr gelacht. Es ist wirklich nicht nett den Terroristinnen gegenueber, dass man sie so wenig beachtet ;o)

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Liebe Sephora, Novemberregen und Anneke,

Das mit dem Richterbund ist mir gar nicht aufgefallen - stimmt natürlich - touché!

Mich fasziniert diese kreative "Innen"-Konstruktion aus linguistischer Sicht eigentlich seitdem ich ein Innen-Wort zum ersten Mal gesehen habe. Ich muss auch zugeben, dass ich am Anfang gar nicht wusste, was es bedeutet, weil es uns in der Schule nie beigebracht wurde (kann aber auch sein, dass ich in der Schule war, bevor es überhaupt eingeführt wurde). Nach wie vor bin ich nicht sicher, wie man es aussprechen soll - wenn ich das Wort ÄrztInnen lese, klingt das genauso wie "Ärztinnen". Wahrscheinlich ist es deswegen nur für schriftlichen Gebrauch geeignet.

Die ständige Betonung des Geschlechts in Formulierungen wie "Bürgerinnen und Bürger", "Polizistinnen und Polizisten" usw. hat für mich wiederum etwas befremdliches. Das mag daran liegen, dass ich keine Muttersprachlerin bin und mit dieser Redeart nicht groß geworden bin. Ich finde es unangenehm, weil es indirekt impliziert, dass ich mich primär über mein Geschlecht definieren soll, und vielleicht wenn man das Wort "Bürgerinnen" vergessen hätte, und nur von Bürgern sprechen würde, wäre ich nicht mehr damit gemeint. Ich fühle mich aber genauso angesprochen, wenn von "Bürgern" und "Ärzten" die Rede ist. Ich habe mich auch nie ausgegrenzt gefühlt, wenn von "Ärzten" gesprochen wurde, weil ich eben Arzt bin. Punkt. Mein Geschlecht ist doch im professionellen/beruflichen Miteinander zweitrangig.

Mich würde interessieren, wie es deutschen Frauen ohne Migrationshintergrund damit geht!

@Anneke: Nein, ich finde diese positive Diskriminierung auch nicht gut (Quoten übrigens auch nicht - es wäre mir ziemlich peinlich, wenn ich erfahren würde, dass ich die "Quoten-Oberärztin" bin) :-) Wenn wir Frauen gleichberechtigt sind, dann bitte Mörderinnen, Terroristinnen, Kinderschänderinnen auch. Es ist ja nicht so, dass Frauen nur gute Seiten haben ;-)

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Vielleicht ist es nicht korrekt... aber ich habe immer gedacht, dass man die Woerter wie "AerztInnen" so aussprechen wuerde, wie Aerztinnen nur mit einer Pause zwischen Aerzt und Innen. Dann wuerden alle wissen was gemeint ist. Aber vielleicht habe ich es mir eingebildet
:o)

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Ich bin Muttersprachlerin aber komme auch aus einer Generation, in der noch dazu erzogen wurde, mitgemeint zu sein. Ich möchte das aber nicht mehr.

Wenn ich laut lese, löse ich das I dabei auf (also ich lese "ÄrtzInnen" als "Ärzte und Ärztinnen"). Tatsächlich führt das Binnen-I aber ab und an auch zu anderen sprachlichen / grammatikalischen Komplikationen. Es ist halt ein Behelf, Sprache ist etwas lebendiges, das sich immer wieder wandelt, irgendwann wird es eine bessere Lösung geben. So lange verwende ich halt das Binnen-I. Also wenn ich daran denke, häufig vergesse ich es selbst auch. Aber wenn es mir auffällt, wird es mir wichtig ;-)

Sie haben Recht, in einer gleichberechtigten Gesellschaft muss das Geschlecht eigentlich keine Rolle mehr spielen. Aber wenn Sie die Hervorhebung des Geschlechts bei der Verwendung der Doppelform als Argument anführen, gehen Sie davon aus, dass Frauen tatsächlich in der männlichen Form gleichberechtigt mitgedacht werden. Und das ist eben nicht der Fall. Wenn ich z.B. schreibe "unsere Geschäftsführer freuen sich auf ein Treffen mit Ihnen" werden die allermeisten LeserInnen Herren in Anzügen vor dem inneren Auge sehen. Sehen Sie bei "eine Gruppe von Masseuren" spontan eine Dame? Und ja, bei den "Mördern" ist es natürlich auch so.

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Danke Novemberregen,
Das war sehr interessant für mich. Sie empfinden das also eher als Anerkennung für Frauen generell, dass sie explizit erwähnt werden.

Aber ist es die "Schuld" der Sprache, wenn jemand bei "Geschäftsführern" an Männer denkt? Ich stelle mir übrigens spontan bei diesem Satz eine gemischte Gruppe vor, wobei es dort mehr Männer als Frauen gibt. Auf der anderen Seite wird niemanden eine Diskriminierung der Männer vermuten, wenn bei Sätzen wie "Mitarbeiter der Ärzteschaft und der Pflege" eben Frauen und Männer (Ärzteschaft) und nur Frauen (Pflege) vor dem inneren Auge auftauchen? Ich verstehe das Konzept, aber bin nicht sicher, ob es sich einfach von alleine nicht regeln wird, wenn die Berufe durchmischt besetzt werden. Früher dachte man bei "Chefarztkonferenz" an eine reine Männerveranstaltung und heute ist es selbstverständlich, dass ein paar Frauen dabei sind (meistens nicht so viele, weil Frauen sich nicht unbedingt diesen schrecklichen Job antun wollen) :-)

Ich habe ein bisschen Sorge, dass wenn sich das durchsetzt, dann wird bei Wörtern wie "Bürger", "Ärzte", "Lehrer" und "Studenten" tatsächlich nur Männer gemeint, weil immer wenn eine Frau dabei ist, müsste es ja "Bürgerinnen und Bürger" usw. heißen... Und es ist machmal sehr umständlich, die doppelte Bezeichnung umzusetzen, z.B. Ärztinnen und Ärzte empfehlen eine frühzeitige Einbindung der Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten bei Patientinnen und Patienten nach einem Unfall. Das ist wiederum nicht verständlich.

Ha, bin gespannt, wie sich die Sprache in den nächsten Jahren entwickelt!

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Ich bin hin und hergerissen bei dem Thema und kann beide Argumentationsrichtungen nachvollziehen. Es waere schade wenn man irgendwann bei "Lehrer" nur maennliche Lehrer meint, nur weil "Lehrerinnen und Lehrer" Standard wird. Auf der anderen Seite kann ich verstehen, dass Frauen ausdruecklich erwarhnt werden moechten.

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ich finde es ganz ok dass frauen bei den unehrenhaften berufen wie dieb, terrorist, mörder (wenn man hier von beruf sprechen kann :))) nicht erwähnt werden....das ist eine positive diskriminierung nach jahren der negativen....

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Aber brauchen wir Frauen wirklich eine positive Diskriminierung? Wir sind genauso intelligent, ehrgeizig und belastbar wie die Männer. Bei positiver Diskriminierung und Quoten wird der Eindruck erweckt, dass Frauen es sonst nicht schaffen - was sehr beleidigend ist. Mich würde es nicht in Ruhe lassen, wenn ich wüsste, dass ein männlicher Arzt besser qualifiziert war und meinen Posten bekommen hätte, wenn es die Frauenquote nicht gäbe... Eine schreckliche Vorstellung!

Auch in die Gegenrichtung kann es gehen: Nach der Khomeini-Revolution im Iran wurde recht schnell beschlossen, dass Frauen in verantwortungsvollen Positionen nichts zu suchen haben und die Nobelpreisträgerin Shirin Ebadi wurde prompt von Richterin zur Sekretärin der eigenen Abteilung. Wie grausam, wenn man sich vorstellt, dass ein Mann, der weniger qualifiziert war, ihre Stelle bekommen hat und sie noch mit ihm wahrscheinlich arbeiten musste.

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Was fuer eine schlimme Welt, in der jemand so was erleben muss... Wie ungerecht und unwuerdig :o(

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das ist wirklich schrecklich.....ich habe ein buch von ihr gelesen, es war erschreckend.....

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Ich habe mir das Buch auch besorgt :o) Ihr meint 'Iran Awakening', oder?

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