Donnerstag, 24. November 2016
Arabisch als Abi-Fach?
Ich staune schon wieder über die Ignoranz unserer Integrationsspezialisten. Gestern konnte man in allen Zeitungen nachlesen: Rot-Grün will die Sprachen der größten Migrantengruppen als Zweitsprache zulassen. Sogar als Abiturfach.

Der eine oder andere musste wahrscheinlich beim Lesen einen Blutdrucksenker einwerfen, weil das Thema ziemlich brisant ist und droht, die Islamisierungsdebatte aufzurollen.

Mich hat aber etwas ganz anderes erschreckt.

Polnisch steht nämlich auch zur Auswahl. Neben Türkisch, Farsi, Arabisch.

Würde ich je zulassen, dass mein Kind Polnisch als Abiturfach nimmt? Nie im Leben. Kannste vergesen. No chance. Warum? Weil mein Kind intelligent genug ist, eine ZWEITsprache zu lernen, ohne dafür einen Muttersprachlerbonus haben zu müssen.

Aber fangen wir von vorne an... Ich glaube fest daran, dass es ein großes Glück ist, zweisprachig aufzuwachsen. Migrantenkinder haben im Portfolio eine Sprache mehr, ohne dafür etwas wirklich getan haben zu müssen. Wenn ich meine kleinen Nichten beobachte, wie sie ohne eine Sekunde nachzudenken zwischen Deutsch und Polnisch in einer rasenden Geschwindigkeit wechseln, bewundere und beneide ich sie zugleich. Ich habe mir als Teenager häufig vorgestellt, wie toll es gewesen wäre, wären meine Eltern in Deutschland geblieben, als in Polen 1981 das Kriegsrecht verhängt wurde. Dann wäre ich zur deutschen Schule gegangen und wäre für das ganze Leben nicht mit einer, sondern mit zwei Muttersprachen ausgestattet. So kam es aber nicht, und ich habe in der Schule erst mal Englisch, dann Deutsch und irgendwann später Spanisch gelernt. Und obwohl ich lange in Spanien und immer wieder in England lebte, und nun schon eine halbe Ewigkeit in Deutschland bin, wurden diese nie zu einer Muttersprache. Dafür habe ich einfach zu spät begonnen. Meine persönliche Theorie ist, dass es nach dem elften/zwölften Lebensjahr nicht mehr möglich ist, eine Sprache wie ein Muttersprachler zu erlernen, mit dem instinktiven Verständnis eines Kindes.

Zweisprachig aufwachsen - das ist es eben: ein Bonus. Man geht zur Schule, lernt wie alle anderen Kids Englisch und vielleicht Französisch, hat aber immer noch etwas, was andere nicht haben - eine Sprache mehr. Sei es eine so komplizierte oder vielleicht unwichtige Sprache wie Polnisch - aber es bleibt ein Vorteil.

Wenn aber dieser Bonus dazu dienen soll, sich im Französischunterricht nicht anstrengen zu müssen, weil man sich aus Bequemlichkeit für Polnisch entscheiden kann, wird aus diesem Vorteil eher ein Nachteil. Wie soll der Polnischunterricht in der Schule aussehen? Kinder polnischer Eltern, die ein bisschen Nachhilfe bräuchten, um die Sprache auch schriftlich perfekt zu beherrschen, und daneben deutsche Kinder, die aus Spaß eine schwierige Sprache lernen wollen? Und wer soll unterrichten? Migrantenkinder sprechen meistens wesentlich besser ihre Herkunftsprache als der durchschnittliche deutsche Sprachlehrer, gerade wenn es um seltene Sprachen geht.

Lange Rede, kurzer Sinn: Lasst unseren Kindern ihren kleinen Bonus, und lasst sie pauken! Sie sind schlau genug!

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Ich wuerde es genau so machen :o) Auf keinen Fall Russisch als Abitur-fach fuer meine Kinder. Das waere wie eine illegale Abkuerzung. Ich vermute, dass alle arabischen, tuerkischen, persischen, daenischen usw usw Muetter, die das beste fuer ihre Kinder wollen, Ihnen zustimmen wuerden.

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Ja, das denke ich auch! Ich finde schon die Idee an sich latent beleidigend. Als ob Migrantenkinder nicht in der Lage wären, eine zusätzliche Sprache zu lernen... Und natürlich gibt es noch die, die aus Prinzip gegen das Gesetz sein werden, die am liebsten den Kindern verbieten würden, zu Hause die Muttersprache zu sprechen. Das ärgert mich auch ein bisschen (wobei ich nichts gegen eine Deutschpflicht in der Schule habe - nur zu Hause kann ich den Sinn nicht nachvollziehen - besonders wenn Eltern Deutsch mit schwerem Akzent sprechen...).

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Vielleicht geht es ja um etwas Anderes,
Vielleicht geht es um Wertschätzung, auch um Anerkennung der unglaublichen Leistung, die diese Kinder bereits erbracht haben. Es gibt auch englischstämmige Kinder in Deutschland, die im Englisch-Unterricht einen klaren Vorteil haben. Na und? Akadamikerkinder haben auch Vorteile oder Sportlerkinder oder Kinder von Sozialarbeitern, Pfarrrern, Lehrern...
Außerdem beherrschen viele türkischstämmige Jugendliche ihre vermeintliche Muttersprache überhaupt nicht. Wäre doch reizvoll auch für deren Selbstwertgefühl und Außeinandersetzung mit der kulturellen Identität, die Sprache des Herkunftslandes ihrer Eltern wirklich zu beherrschen.

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Das ist die deutsche Sicht :-)

Meine Migrantensicht ist diametral anders (und ich glaube, dass es nicht verkehrt wäre, mal die gut integrierten, erfolgreichen Migranten zu fragen, was sie von der Integrationspolitik halten). In meinem Text kann man Polnisch ruhig durch Türkisch, Farsi, Urdu usw. ersetzen.

Wenn es darum gehen soll, dass Kinder/Jugendliche eine seltene Sprache lernen, warum nicht? Seltene Sprachen können schön sein, auch wenn es einen wahrscheinlich karrieretechnisch nicht besonders weit bringt, Polnisch zu beherrschen. Es ist nun mal so, dass es nur ein Land gibt, in dem diese Sprache gesprochen wird, und es ist kein sehr großes oder wirtschaftlich mächtiges Land.

Wenn aber Kinder polnischer Eltern dieses Fach wählen sollen, um eine angebliche Wertschätzung dadurch zu erfahren, wird es dazu führen, dass sie im Unterricht massiv unterfordert sein werden, weil sie von jemandem unterrichtet werden, der die Sprache mit großer Wahrscheinlichkeit schlechter spricht als sie. Und am Ende werden sie Deutsch, Englisch und Polnisch sprechen, obwohl sie genau so gut Deutsch, Englisch, Polnisch und Spanisch sprechen könnten. Den Vorteil der ersten Variante sehe ich nicht.

Ich bin nicht sicher, ob wir uns in puncto Vorteile verstanden haben. Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich möchte eben, dass die Zweitsprachigkeit meiner Kinder für sie ein Vorteil bleibt. Und damit meine ich nicht den Vorteil im Unterricht (klar, sie würden immer eine "Eins" nach Hause bringen!), sondern den Vorteil im beruflichen Leben, weil sie eine Sprache mehr beherrschen. Wenn sie aber - ein Beispiel - ihre potentiellen Spanischkenntnisse durch Polnisch ersetzen, haben sie meiner Meinung nach ein ziemlich schlechtes Deal gemacht. Abgesehen davon, dass ich und meine Eltern ihnen Polnisch Tausend Mal besser beibringen können als der Lehrer, und sie diese Zeit deutlich besser nutzen könnten.

Mal ehrlich: Kinder, deren Eltern oder Mutter/Vater Polnisch sprechen, brauchen meistens nur für ein paar Wochen zu den Großeltern zu fahren, und kommen mit perfekten Sprachkenntnissen zurück. Auch wenn sie diese Sprache nicht gut lesen/schreiben, fehlt ihnen wirklich wenig, um diese Defizite zu beheben. Ich habe es oft erlebt, dass hier geborene Kinder polnischer Herkunft sich entschieden haben, in Polen zu studieren (z.B. Medizin, da die Abinote mit 1,5 für einen Studienplatz hier nicht ausreichend war). Die meisten haben mit ihren Eltern bis dahin Polnisch oder eine Mischung aus Polnisch und Deutsch gesprochen und haben selten oder nie Bücher auf Polnisch gelesen. Nach einem Semester konnten sie fließend schreiben und schafften es, die Klausuren genauso gut zu bestehen wie ihre einheimischen Kommilitonen. Und diese Kinder sollen die wertvolle Zeit in der Schule verschwenden, Polnisch zu lernen? Sie würden sich doch zu Tode langweilen.

Ich habe heute mit unserer türkischen Oberärztin darüber gesprochen und war überrascht, wie ähnlich sie dieses Thema sieht. Sie würde auf keinen Fall ihrer Tochter erlauben, Türkisch als Leistungskurs zu nehmen, weil es aus ihrer Sicht Betrug wäre. Die schlechten Sprachkenntnisse unter türkischstämmigen Kindern konnte sie nicht nachvollziehen und hat mich auf diese Punkte aufmerksam gemacht: 1) es scheint nach wie vor üblich, Sommerferien in der Türkei bei der Familie zu verbringen oder Familienbesuch hier zu empfangen, so dass ihre Tochter nach den Ferien immer eine Woche brauchte, um wieder ins Deutsche zu switchen. 2) die Anzahl der türkischen Fernsehprogramme, die der durchschnittliche deutsch-türkische Haushalt über Satellitenteller empfängt, soll wohl beeindruckend sein (hier müssen wir einfach Ümet glauben, ich kann es nicht nachprüfen), 3) durch Cousins und Cousinen, die alle paar Jahre aus der Türkei nach Deutschland zum Heiraten geholt werden, sind die Möglichkeiten, Türkisch zu sprechen, praktisch unendlich. Gerade die hier geborenen Jugendlichen begleiten die "Neuen" zu den Behörden/Arztbesuchen usw., so dass sich meine Kollegin keine Sorgen um die Türkischkenntnisse macht.

@Sephora: Wie empfinden Sie es als Ausländerin?

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Also ich glaube, dass die Kinder von russischen Eltern die hier geboren sind und gut russisch sprechen moechten, sehr gute Moeglichkeiten, dazu haben. Damit meine ich dass, sie mit ihren Eltern mehr in deren Muttersprache sprechen koennen, Buecher lesen usw. Das russische Fernsehen mag ich nicht besonders aber es ist natuerlich auch eine Option. Und normalerweise sprechen die Kinder die ich kenne mit Opa und Oma Russisch. Und die Kinder, die kein Interesse an der Sprache haben werden Russisch auch in der Schule nicht waehlen.

Ich gebe Ihrer tuerkischer Kollegin Recht, dass es ein Betrug ist, wenn ein russisches/polnisches/tuerkisches/arabisches Kind als Abitur-Fach die eigene Muttersprache nimmt :o)

@Frau Fabry: Werden englische Kinder vom Englichunterricht nicht befreit? Das ist komisch. Es muss sehr langweilig fuer sie sein!

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ich habe so meine zweifel ob man sich eher nicht um deutschkenntnisse sorgen machen soll.....

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Hi Anneke,

Bei den hier geborenen polnischen Kindern gibt es dieses Problem praktisch nicht, so dass ich dazu nicht wirklich Stellung nehmen kann. Von den türkischen/arabischen Freunden weiß ich, dass es nicht unüblich ist, mit 6 ohne Deutschkenntnisse eingeschult zu werden. Hier wäre aus meiner Sicht Kita-Pflicht und Ganztagschulen ein Segen. Sonst starten die Kinder mit deutlich schlechteren Chancen in die schulische Laufbahn.

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Was ist eigentlich der Kern des Problems?
Offen gestanden verstehe ich die ganze Aufregung immer noch nicht. Geht es hier um ein vermutetes Menschenbild, das deutschen Politikerinnen und Politikern unterstellt wird? Migranten als Hilfsbedürftige, die nicht auf Augenhöhe sind? Das fände ich an der Debatte noch am ehesten nachvollziehbar.

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Ja, das trifft es ganz gut. Es ist einer dieser Vorschläge, die ausschliesslich ideologisch motiviert sind und den Politikern in ihr Konzept "Arme Migranten brauchen unsere Zuwendung" passen. Es gibt keine vernünftige Begründung, Polnisch als Abiturfach einzuführen. Das Interesse der nichtpolnischsprechenden am Erlernen der Sprache ist marginal. Und das Argument der Politik, dass gerade Kinder aus dem entsprechenden Herkuftsland dieses Fach als Leistungskurs nehmen sollen, empfinde ich als absurd, weil es diese Kinder unterfordert und ihnen am Ende eine "Eins" für keine besondere Leistung schenkt.

Seltene Sprachen an der Schule könnte ich nachvollziehen, wenn es sich um ein Angebot an interessierte deutsche Kinder handeln würde. Aber hier wird ausdrücklich davon gesprochen, dass es eben nicht um eine Fremdsprache wie jede andere gehen soll, sondern um ein Geschenk/Anerkennung/Zugeständnis an die Migranten. Ich denke, dass ich im Namen vieler Migranten/Ausländer spreche, wenn ich sage, dass wir dieses 'special treatment' (ein weiteres Beispiel ist die Migrantenquote) einfach nicht brauchen.

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wurde aber die quote und auch jetzt diese sprachregelung nicht auf wunsch der migrantenverbände eingeführt???

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Da bin ich nicht so sicher... Die Auslaender die ich kenne, finden die Quote nicht foerderlich. Die neisten sagen, dass sie eingestellt werden moechten weil sie einfach gut sind und fuer den Job geeignet sind. Dass man sofort an die Behindertenquote denken muss macht die Sache nicht wirklich schmeichelhaft. Aber hier spreche ich eher fuer Russen und EU-Auslaender die ich kenne, ich weiss nicht was zB tuerkische Verbaende davon halten. Vielleicht sind sie dafuer, dass weiss ich nicht.

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Ich hatte den Eindruck, dass die Migrantenquote nicht von Migranten selbst vorgeschlagen wurde; meines Wissens haben sich die meisten Migrantenverbände dazu nicht positioniert, abgesehen davon, dass die Mehrheit der Migranten in keinem Verband organisiert ist - es ist wahrscheinlich eine ähnliche Situation wie mit den Islamverbänden, in denen nur ein kleiner Teil der Muslime organisiert ist. Trotzdem nimmt man diese Verbände als "Sprachrohr" der deutschen Muslime wahr.

Ich gabe Sephora Recht: in meiner Erfahrung wollen Menschen mit Migrationshintergrund keine Bevorzugung aufgrund der Herkunft.

Wenn über die Quote diskutiert wird, stelle ich mir immer bildlich vor, wie ein ominöser Antidiskriminierungsverein bei unserer Uni anruft, mit einer Demo droht und fragt, wie viele Frauen und Personen mit Migrationshintergrund sich pro Jahr habilitieren, und alle sich freuen, dass es mich gibt, weil ich auf beide Listen passe ;-) Soll das wirklich so ablaufen?

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Also ich bin in keinem Migrantenverband. Und Sie? :o)

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Ich auch nicht :-)

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Ich muss sagen, ich finde das ganze Diskussionsthema an und für sich sehr interessant und dies aus verschiedenen Standpunkten.
Sehr spannen finde ich, wie sie diesen Änderungsvorschlag als Affront und Bevormundung auffassen. Dies wäre mir nicht in den Sinn gekommen.
In Zusammenhang mit der Migrationsquote und dem Vergleich zur Frauenquote konnte ich den Gedanken dann doch langsam fassen und verstehen.

Mich irritiert an der ganzen Diskussion eher die Begründung, dass die "Migranten" so besser integriert werden sollen. Wie bitte schön will man jemanden integrieren, wenn man ihm zeitgleich die Möglichkeit gibt, sich zu distanzieren...? Wie Sie erwähnen ist der Kurs ja nicht grundsätzlich für sprachinteressierte Teilnehmer gedacht, sondern richtet sich bereits an Muttersprachler. Somit besteht keine Möglichkeit das Umfeld auszubauen, sondern man schottet sich wieder ab. Das hat meiner Ansicht nach nichts mit einer vermeintlichen Integration zu tun.

Sehr schön gefällt mir der folgende Text-Ausschnitt:

"Erst recht, wenn man die Schriftfassung [...] betrachtet. [...] „die Pflege der jeweiligen Herkunftssprache als Familiensprache vor allem Aufgabe der Eltern“ sei; kein Schulsystem könne alle Herkunftssprachen berücksichtigen."

Dies ist ein wichtiger Ansatz meiner Meinung nach, weil sich hier auch die Frage stellt, welche Nationen und Sprachen werden berücksichtigt und welche werden "aussortiert" und anhand von was wird dies entschieden.

Grundsätzlich sehe ich den Ansatz ebenfalls so, dass die Familie für die Muttersprache zuständig sein soll. Ergänzende Kurse und Möglichkeiten sollen geboten und gefördert werden, denn Zweisprachigkeit ist ein sehr wertvolles Gut. Dass dieses den Migranten vorbehalten sein soll um Ihnen diesen Vorteil zu ermöglichen, ist wiederum eine andere Frage. Aber durchaus ein interessanter Ansatz.

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Auch mir ist nicht klar, wie dieser Vorschlag die Integration verbessern soll. Hier sind Polen, denke ich, weniger im Fokus, weil sie sich recht schnell assimilieren und meistens innerhalb von 2-3 Generationen komplett Deutsch werden - auch durch gemischte Ehen, die eine Regel und nicht die Ausnahme sind.

Bei den Einwanderern aus den muslimisch geprägten Ländern ist der Ansatz noch weniger hilfreich, denn gerade sie schicken häufig ihre Kinder ohne ein Wort Deutsch in die Schule. Hier sind Ideen wie "bilinguale Kita" fehl am Platz und definitiv nicht im Interesse der Kinder. Und das ist der zweite Aspekt, der mich ärgert: eine Maßnahme wird als Beitrag zur Integration gefeiert, die im besten Szenario harmlos und im schlechten sehr kontraproduktiv ist, und wirklich wichtige Änderungen, die den Kindern helfen würden (wie z.B. Kita-Pflicht) bleiben unberücksichtigt.

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Den Ansatz mit den fehlenden Deutschkenntnissen wollte ich eigentlich auch ausführen. Aber die Idee bezieht sich ja lediglich auf Abi-Klassen (zumindest der Beitrag). Ergo sind diese Kinder in der Deutschen Sprache bereits sehr gut aufgehoben, sonst würden sie ja nicht am Abi arbeiten.

Aber grundsätzlich sehe ich das Integrations-Potential auch bei den Kleinen und vor allem bei der Deutschen Sprache, damit eine gewisse Grundvoraussetzung geschaffen werden kann. So lange dieses Thema nicht besser funktioniert, denke ich lohnt es sich gar nicht an weiteren Ecken und Enden zu werkeln.

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Ich habe es so verstanden dass die zweisprachige Kita auch zu diesem Projekt gehoert. Also sozusagen ein Gesamtprojekt auf verschiedenen Ebenen. Ich glaube das mit dem Abi war eher nebensaechlich, ehrlich gesagt. Das heisst, Sprachen der Herkuftslaendern in der Schule einfuehren, gegebenfalls sogar als Abiturfach.

Ich bin auch der Meinung dass es die Integration eher hemmt
:o(

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