Hallo Dreadpan,

Warum billig? Ich frage es ganz ernst. Ich wuede Herrn Spahn nicht unbedingt waehlen, und auch seine Partei nicht, aber wenn er als einer der wenigen auf diese Missstaende hinweist, dann muss man es ihm hochanrechnen, oder? Auch wenn er das teilweise im "eigenen" Interesse macht, wenn er sich ueber die Homophobie aufregt :o)

Dass er ernste Themen wie Kinderehen und Gewalt gegen Schwule missbraucht, um gegen Flüchtlinge Stimmung zu machen? Dass er die extrem peinlichen rassistischen und homophoben Äußerungen eines Vollpfosten wie Oettinger als "saloppe Formulierungen" verharmlost? Dass er mit Formulierungen wie "importiertem Schwulenhass und Antisemitismus" suggerieren will, dass wir nicht genug "eingeborenen Schwulenhass und Antisemitismus" haben, generell das Ausspielen eines Misstandes gegen einen vermeintlich nicht existierenden oder wesentlich harmloseren anderen Missstand, einfach nur um den politischen Gegner als unglaubwürdig darzustellen?
All diese und andere platten Tricks aus der rhetorischen Mottenkiste zu bringen, anstatt sich auf die Sache zu konzentrieren und klar und deutlich zu sagen, was man denn dagegen unternehmen will : das ist billig!

...ob J. Spahn darauf hinweist, weil ihn diese Themen am Herzen liegen oder weil er das tut, weil er ein boeser Mensch ist, der gegen andere hetzen moechte? Ich weiss doch nicht, WAS er denkt. Aber ich sehe, dass er wiederholt auf die Probleme hinweist, die auch mir Sorgen machen, und dass die Frauen- und Menschenrechtler erstaunlicherweise zu diesen Themen schweigen.

Gibt es wirklich so viel Schwulenhass und Antisemitismus hier? Ich habe viele homosexuelle Mitarbeiter, und ich glaube nicht dass sie deswegen irgendwelche Nachteile erfahren muessen. Und gleichzeitig weiss ich, dass die Schutzsuchenden die zu uns kommen aus den Laendern stammen, wo Homosexualitaet unter Strafe steht. Dann kann J. Spahn sich schon Sorgen machen, ob er als Schwul ihre Akzeptanz findet oder nicht.

Ich moechte ihm nicht gleich unterstellen, dass er immer eine boese Agenda hat, nur weil er ein Politiker ist :o)

Hallo Sephora und Dreadpan,

Ich bin in erster Linie froh, dass es in der Politik ein paar Menschen gibt, die offen über die mit den Migranten aus den muslimisch geprägten Ländern auf uns zukommenden Probleme sprechen. Ob das ein weisser Mann oder eine asiatische Frau ist, ist für mich dabei nicht wichtig. Hauptsache jemand weist auf die Probleme hin. Und dazu gehört eben die Kinderehe, die Zwangsheirat und auch der Schwulen- und Judenhass. Davor Augen zu verschliessen ist naiv und gefährlich. In Kairo, wo ich längere Zet lebte, hat gefühlt jedes vierte Auto einen Sticker "I hate Jews" oder "I hate Israel". Wenn im Radio die Nachricht durchgegeben wird, dass zwei Israelis bei einem Raketenangriff getötet wurden, steigen Menschen aus den Autos und jubeln. Und das betrifft leider nicht nur die armen, ungebildeten, sondern auch Akademiker. Damit meine ich nicht, dass es schlechtere Menschen sind, sondern lediglich, dass man aufgrund dieser nicht unbedingt auf Versöhnung,Toleranz und Nächstenliebe basierten Sozialisation damit rechnen muss, dass die in Deutschland lebenden Juden mit mehr Ablehnung und vielleicht Hass rechnen müssen. Das gleiche trifft auf Homosexuelle zu. Wie soll jemand darauf hinweisen, ohne sofort den Vorwurf hören zu müssen, dass er "Stimmung gegen Flüchtlinge mache"? Oder soll man lieber nicht darüber sprechen und es einfach laufen lassen?